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“Ich hätte nie gedacht, dass mich Mobilität einmal so begeistert”

Tatjana Hein hat Germanistik und Philosophie studiert und wollte irgendwas mit Medien machen. Heute arbeitet sie als Projektmanagerin IoT & Mobility beim eco Verband der Internetwirtschaft. Ihre Aufgabe: Themen und Inhalte z. B. aus den Bereichen Smart City, Smart Home und nachhaltige, vernetzte Mobilität umzusetzen.


Foto: eco - Verband der Internetwirtschaft e.V.


Tatjana Hein ist seit September 2020 Referentin und Projektmanagerin IoT & Mobility bei eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. Sie sagt: “Zu dem Job bin ich eher ungeplant gekommen.”

Denn eigentlich wollte Hein nach ihrem Germanistik- und Philosophiestudium in Düsseldorf einen Job in der Medienbranche machen. “Radio, Zeitung, Fernsehen irgendwas in diese Richtung. Aber schon die Studiengänge waren so überlaufen, dass klar war, dass es gar nicht genügend Jobs für all die Leute gibt.”

Über sechs Ecken sei sie zunächst bei einer PR-Agentur gelandet und habe dort sowohl Startups als auch “diverse Prominente ” als PR-Managerin betreut. Nach rund fünf Jahren wechselte sie. “Irgendwann war es genug mit dem Agenturleben für mich: Die Ressourcenverteilung hat nicht mehr gestimmt, es gab keine Möglichkeit der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung und ich brauchte einen Tapetenwechsel.”


Von der PR in die Digitalwirtschaft

Bei Piwik PRO, einem europäischen Softwareanbieter mit Produkten, ähnlich Google Analytics, stieg Hein ins Digital Marketing ein und kam dort zum ersten Mal mit typischen Digitalisierungsthemen wie Customer Experience und Customer Journey in Kontakt.


Da habe ich mich richtig gut weiterentwickeln können, lernen und sich gegenseitig unterstützen waren im Unternehmen wichtig. Das kannte ich in der Form vorher gar nicht. Leider hat Piwik PRO den Standort Deutschland geschlossen - und ich musste mich wieder nacheinem neuen Job umschauen.

Tatjana Hein, Projektmanagerin IoT & Mobility, eco - Verband der Internetwirtschaft e.V.



Über verschiedene Netzwerkveranstaltungen hatte Hein bereits Kontakte zum eco Verband geknüpft. “Ich habe einfach mal angeklopft und gefragt, ob sie nicht Unterstützung im PR-Bereich brauchen. Daraufhin sollte ich einfach mal meine Unterlagen rüberschicken.”

Statt eines PR- und Marketing-Jobs sei ihr jedoch die Stelle als Projektmanagerin IoT angeboten worden. “Anfangs war ich doch etwas unsicher, ob das etwas für mich ist und ob ich mich in der Themenwelt auch wohlfühlen würde.”

Weil sie sich gut in neue Themenfelder reinfuchsen könne und keine Angst vor Neuem habe, hat Hein den Job angenommen. Nach einigen Jahren Agentur- und Digital Marketing-Leben sagt sie aber auch: “Ich musste mich an die neuen Aufgaben und Themen sowie die Verbandsstrukturen erst gewöhnen.”

 

Mit mehr als 1100 Mitgliedern ist eco Verband der Internetwirtschaft Europas größter Verband der Digitalunternehmen. Der Verband beschäftigt sich mit Themen wie Cybersecurity, Künstlicher Intelligenz, Digitale Geschäftsmodelle, Smart Cities und vernetzter Mobilität. Eine entsprechende Studie des Verbandes zur Entwicklung des Smart-City-Markt in Deutschland bis 2026 gibt es hier zum Download. eco Vorstandsvorsitzender Oliver Süme ist außerdem Mitglied im neu gegründeten Expertenrat des Mobility Data Space, der im Oktober 2021 auf dem ITS World Congress in Hamburg vorgestellt wurde.

 

Der eco Verband beschäftigt sich im Interesse seiner Mitgliedsunternehmen verstärkt mit zwölf Fokusthemen - von Cloud Computing über New Work bis Datenschutz. Innerhalb dieser Fokusthemen arbeiten Projektmanager:innen wie Hein mit Vertreter:innen der Mitgliedsunternehmen in sogenannten Kompetenzgruppen zusammen.

“Das Thema Mobilität war ursprünglich in meiner Kompetenzgruppe IoT eingegliedert. Weil Mobility aber ein Fokusthema des Verbands werden sollte, haben wir das Thema in eine eigene Kompetenzgruppe überführt und eine Leiterin oder einen Leiter dafür gesucht”, erzählt Hein.


Vernetzte Welt, vernetzte Mobilität

Dass sich ein Branchenverband der Digitalwirtschaft auf das Thema Mobilität fokussiert, ist für Hein nur konsequent: “IoT, Cloud, Smart Cities: all das hat etwas mit Mobilität zu tun, genauso wie Smart Homes. Das ist alles miteinander vernetzt - und ohne digitale Infrastruktur funktioniert nichts davon“, sagt sie. “Wir arbeiten mehr im Homeoffice? Das beeinflusst unsere Mobilität - und ist wiederum eine Anknüpfung an das Thema New Work, das uns beim eco auch beschäftigt.”


Es ist unfassbar, in wie viele verschiedenen Bereiche der Mobilität ich in meinem Job hineinschauen und Synergien anstoßen kann. Von Mobilitätsanbietern über Mobilitätsdaten bis Elektromobilität.

Tatjana Hein, Projektmanagerin IoT & Mobility eco - Verband der Internetwirtschaft e.V.


Die Leitung der Kompetenzgruppe Mobilität hat übrigens Martin Kumstel, Senior Associate Public Policy bei Uber, übernommen. Von Verbandsseite her ist Hein für die Gruppe zuständig.


Die Gruppe diene vor allem dem Wissensaustausch und der Vernetzung sowie dem Bilden von Netzwerken. “Bei uns geht es um Mobilität mit Bezug zur Internetwirtschaft. Mobilitätsdaten und Datenaustausch sind deshalb bei uns ein ganz großes Thema. Wie lässt sich die Notwendigkeit des Datenaustauschs in ein nachhaltiges Konzept gießen?”, sagt Hein.


Von der digitalen Autowerkstatt bis zu Gaia-X

Themen, zu denen sich die Teilnehmenden austauschen und bei denen Hein sie unterstützt, sind unter anderen Elektromobilität mit Fokus auf Ladeinfrastruktur-Ausbau und Software, aber auch Digitalisierung von Prozessen. “Zum Beispiel die digitale Anmeldung von PKW. Warum muss ich denn heute immer noch zur KfZ-Zulassungsstelle, da eine Nummer ziehen und Stunden lang warten, bis mir jemand ein Kennzeichen gibt? Das geht doch auch online”, so Hein.


Ich war lang der Meinung, Mobilität ist Auto - jetzt eben auch Elektroauto - und ein bisschen ÖPNV. Wenn man sein eigenes Mobilitätsverhalten aber kritisch hinterfragt, merkt man erst einmal, in wie vielen Bereichen des Lebens Mobilität eine Rolle spielt.

Tatjana Hein, Projektmanagerin IoT & Mobility eco - Verband der Internetwirtschaft e.V.



Ein weiteres Projekt des eco ist Autowerkstatt 4.0. Bei dem Projekt entsteht eine Datenplattform für kleine, freie Autowerkstätten. Diese erhalten dort Zugang zu KI-gestützter Fehlerdiagnose-Software. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des europäischen Datenökosystems Gaia-X gefördert, bei dem der eco Verband wiederum stark involviert ist. “Gaia-X ist für uns ein großes Thema”, bestätigt Hein.



Erst durch ihre Arbeit habe sie gemerkt, wie stark das Thema Mobilität ihren und den Alltag aller Menschen beeinflusse. “Ich hätte nie gedacht, dass mich das Thema Mobilität einmal so begeistern würde”, sagt Hein. “In meinem Job kann ich mitunter aktiv mitgestalten, wo die Reise hingeht, das macht großen Spaß.”


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